Jauchzend, frohlockend, lobpreisend

Konzert Bejubeltes Weihnachtskonzert des Kammerchors der Singakademie und des Bach Consorts Cottbus

Cottbus. Zu gottesdienstlichem Gebrauch erklangen sie einst an den drei Weihnachtsfeiertagen, zu Neujahr, am Sonntag nach Neujahr und zum Epiphaniasfest. Doch diese sechs Kantaten haben sich längst zu jenem berühmten „Weihnachtsoratorium“ BWV 248 verbunden. Als spannender Bericht von Jesu Geburt werden sie mittlerweile in der Vorweihnachtszeit aufgeführt. Selten komplett, meistens in zwei Teilen mit je drei Kantaten.

Da die ersten drei die klangprächtigeren sind, werden sie häufiger aufgeführt als der eher von Betrachtungen geprägte Rest. Doch man kann sie natürlich auch in wechselnden Kombinationen zu Gehör bringen. Beispielsweise als Mix aus der jauchzend-frohlockenden ersten mit der fünften und der sechsten Kantate. Dafür hat sich Christian Möbius, Chordirektor der Cottbuser Singakademie sowie Leiter und Gründer des Bach Consort Cottbus, entschieden. Und verbreitet mit dieser Paarung am ersten Adventssonntag im Großen Haus des Staatstheaters adventlichen Stimmungszauber.

Federnd und beschwingt

Mit seinen konzentrierten, spannungsbetonenden und auf festlich-jubilierende Stimmungen angelegten Lesarten versteht er es, Musiker und Chor zu leichtem und lockerem, homogenem Musizieren zu vereinen. Im größtenteils ausbalancierten Stimmengefüge (wobei die Stimmfülle und -reinheit der Männerriege mitunter etwas schwächelt) erklingen die Chöre: federnd und beschwingt zu Beginn der fünften, fortissimomartialisch am Anfang der sechsten Kantate. Unpathetisch erklingen dagegen die Choräle. Dirk Kleinke trägt mit operndramatisch geschulter Tenorlyrik die Rezitative des Evangelisten und die koloraturengespickte Arie „Nun mögt ihr stolzen Feinde schnauben“ mit höhensicherer Geläufigkeit vor. Bassbaritonale Direktheit bestimmt die Arienvorträge von Andreas Jäpel. Unter anderem in der Altarie „Bereite dich Zion“ und den Rezitativen bevorzugt Rahel Brede einen eher objektivierenden Vortragsstil, auf den auch die Sopranistin Johanna Kaldewei vertraut.

Mit ihrem vibratolosen Spiel verbreiten die Musiker des Bach Consort Klänge voller Brillanz und Innigkeit. Festlicher Trompetenglanz, knochenharte Paukenwirbeleien und die solistische Begleitung von Oboe, Fagott und Violine nebst der beeindruckenden Continuo-Gruppe liefern einen bestechenden Sound für die Solisten. Ergänzt werden die Bachkantaten mit Antonio Vivaldis nicht weniger strahlendem, aber melodienseligem Gloria D-Dur RV 589, deren festliche Ecksätze mit zarten Solopassagen abwechseln.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL