Friedrich-Engels-Gymnasium eröffnet neue Mensa
Einrichtung Ihr Mittagessen können die 615 Schüler ab sofort im neuen Speiseraum einnehmen. Bis 2027 sind noch weitere Sanierungsarbeiten in der Senftenberger Schule geplant.
Paula (17), Zwölftklässlerin vom Friedrich-Engels-Gymnasium in Senftenberg, ist voll des Lobes. „Sehr gut und modern“, so beschreibt sie die neue Mensa. Alles sei schick und neu, die Tische und Stühle, und die Lampen sorgen für ein helles, angenehmes Licht. Ein Hingucker sei das große Glaswandfoto vom Senftenberger See. „Das Bild vermittelt eine idyllische Atmosphäre“, findet sie. 6,10 Meter breit und 2,50 Meter hoch zeigt es eine Uferszene am Senftenberger See bei Niemtsch.
Pünktlich zum Beginn vom neuen Schuljahr 2025/26 konnte der neue Speisesaal im Friedrich-Engels-Gymnasium eingeweiht werden. Wie Paulas Mitschüler Jannis (17) erzählt, fand die Schulspeisung während der Sanierungsarbeiten in einem eigens dafür zur Verfügung gestellten Klassenraum in einem anderen Teil der Schule statt. Doch diese etwa zwei Jahre andauernde Übergangslösung ist nun endlich Geschichte.
Vitamin-Nasch-Bar kommt an
Auch Servicekraft Peggy Sohr, Mitarbeiterin der Cateringfirma „Vielfaltmenü“ GmbH, ist zufrieden mit ihrem neuen, schöneren Arbeitsumfeld. „Alles hat sich verbessert“, sagt sie. Die Küche wurde neu gefliest und mit einem neuen Herd und Geschirrspüler ausgestattet. Auch die neue „Vitamin-Nasch-Bar“ sowie das neue „Warmhalte-Büffet“ – an dem sich die Schüler eigenständig Nachschlag holen können – kommen sehr gut an.
Als Bio-zertifizierter Caterer für Gemeinschaftsverpflegung legt Vielfaltmenü nach Aussage von Küchenleiter Sven Paprosch viel Wert auf regionale und saisonale Kost, vom Hühnerfrikassee über Lausitzer Quark mit Leinöl bis zum Rote-Beete-Puffer mit Gemüse-Couscous-Salat und Schnittlauch-Dip. Auch Sahnequark oder der deftige DDR-Klassiker „Tote Oma“, auch Grützwurst genannt, seien nach wie vor sehr beliebt. Hauptsache gesund, frisch und ausgewogen, erklärt der Küchenchef. „Fastfood wie Pommes oder Pizza kommen bei uns nicht auf die Teller“, erklärt er.
Parallel zur Einweihung der neuen Schulmensa wurde der zweite Bauabschnitt beendet und der dritte und somit letzte Bauabschnitt übergeben. Nach Angaben von Kerstin Bielitz, Amtsleiterin Bau und Hauptamt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz als Träger der Schule, sollen die restlichen Sanierungsarbeiten bis zum Jahr 2027 fertiggestellt werden. „Manche Vergaben sind allerdings noch offen, insbesondere der Innenausbau“, erzählt sie.
Hinter dem neuen Speiseraum steckt ein umfangreicher Umbau: Knapp 17 Monate dauerten die Arbeiten am mittleren Gebäudeteil, in die der Landkreis rund 3,8 Millionen Euro aus Eigenmitteln investierte. Über 30 regionale Firmen aus Brandenburg und Sachsen sowie mehrere Planungsbüros waren beteiligt. Neben der brandschutztechnischen Ertüchtigung wurden sämtliche Heizungs-, Elektro- und Lüftungsanlagen erneuert, Fenster ausgetauscht und Gefahrenmeldeanlagen installiert. „Es war eine große Kraftanstrengung, die nur durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen ist“, so Landrat Siegurd Heinze (parteilos) bei der feierlichen Eröffnung. Besonders auch die Hausmeister des Landkreises hätten durchgehend unterstützt.Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 38 Unterrichts- und Gruppenräume erstrahlen in neuem Glanz. Sie sind mit digitaler Technik, neuen Computern, interaktiven Tafeln und modernen, höhenverstellbaren Möbeln ausgestattet. Neben neuen Fußböden und Akustikdecken trägt auch die helle Fassadengestaltung in Altweiß zu einem freundlichen Gesamteindruck bei.
Neustrukturierung der Räume
Die Bauarbeiten ermöglichen zudem eine neue Raumstruktur: Im Erdgeschoss sind neben der Mensa auch eine Lernküche und ein Werkraum entstanden. Im ersten Obergeschoss befindet sich jetzt ein offener Verwaltungsbereich, während in den oberen Etagen die Fachräume für Chemie und Physik komplett erneuert wurden. Auch das Flachdach wurde saniert und die Balkonanlage erhielt durch die Sanierung einen neuen, sicher begehbaren Bodenbelag.
Auch auf dem Pausenhof vom Friedrich-Engels-Gymnasium, das in Form eines Schiffes gebaut ist, soll es noch grüner werden. „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergehen würde, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen“, mit diesem Zitat von Luther setzt Landrat Siegurd Heinze zum Spatenstich an. Statt eines Apfelbaumes, der Wespen und Hornissen anziehen könnte, entschied man sich jedoch für einen Amerikanischen Amberbaum.
Der dritte Bauabschnitt
Doch mit dem Abschluss der zweiten Bauphase ist das Bauprojekt noch nicht beendet. Der dritte und letzte Bauabschnitt knüpft direkt an und umfasst den nordöstlichen Gebäudeteil. Neben weiteren Unterrichtsräumen stehen vor allem Lehrerzimmer und Aula im Mittelpunkt. Die Aula wird mit einer modernen Heiz- und Kühldecke, einer Bühne sowie professioneller Beleuchtungs- und Audiotechnik ausgestattet. Damit kann sie künftig auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden – etwa für Konzerte, Theateraufführungen oder Feiern.
„Für unsere Bläserklasse, die Schulband ‚Jengels‘ und das Fach Darstellendes Spiel schaffen wir damit optimale Bedingungen“, erklärte Bildungsdezernent Robert Weidner. Insgesamt fließen bis 2027 rund 11,8 Millionen Euro in die Schulsanierung. Um den laufenden Schulbetrieb möglichst wenig zu belasten, wurde bereits zu Beginn der Arbeiten eine zweigeschossige Containeranlage aufgestellt, die Platz für neun Klassenräume, ein Lehrerzimmer und Sanitäranlagen bietet.